TSYR-Seminar in Berlin

An diesem Wochenende fand in Berlin ein gemeinsames Seminar des Wadokai-Karate und der Takamura ha Shindo Yoshin Ryu statt. Unter den Senseis Tobin Threadgill und Kaki Kawano wurden hier die Grundprinzipien der Schulen erklärt und anhand von Ausweichbewegungen und Kontertechniken deren Anwendungen näher vermittelt. Hervorzuheben war hierbei das unterschiedliche Mindset zu regulären Selbstverteidigungs-Stilrichtungen, da die grundlegende Ausrichtung der TSYR sowie des Wadokai-Karate nicht auf eine verteidigende Haltung basieren. Viel mehr wird eine aktive Rolle, z.B. durch aktives Anlocken des Gegners, eingenommen. Dieser wird fast schon zu einem Angriff provoziert, wobei die eigentliche Initiative hierbei nicht von ihm ausgeht. Ähnlich wie auch ein Boxer eine Lücke lässt, damit sein Gegner seine eigene Deckung ebenfalls aufgibt um in die Lücke zu schlagen.
Sobald der Gegner sich entschieden hat anzugreifen ist das Timing immens wichtig und wurde in vielen Eingängen zu verschiedenen Würfen trainiert. Es war hierbei auf den richtigen Startpunkt und die angepasste Geschwindigkeit zu achten, da ansonsten der Gegner seinen Angriff abbricht oder ändert.
Neben all den Trainingsstunden kam aber auch der gesellschaftliche Teil nicht zu kurz. Beim gemeinsamen Abendessen mit den hochrangigen Senseis ohne Starallüren wurde viel erzählt und gelacht.
Am Sonntag reiste eine Gruppe von 4 Karateka extra für einen Tag Teilnahme am Seminar aus Pakistan an und erntete hierfür würdigenden Applaus.
Besonders zu erwähnen sind aber vor allem der TSYR-Studiengruppenleiter Roland Schlaug aus Nürnberg und die beiden Mitglieder des TSYR-Dojo im Saarland Gunter Maier und Wolfgang Pohl, welchen das Shoden-Menkyo, die Lehrlizenz der ersten Ebene, verliehen wurde. Nun sind nach einigen mühsamen Jahren des Trainings und häufigen Reisen zu den weltweiten Seminaren die ersten drei deutschen Studiengruppen zu offiziellen Dojos erhoben worden. Das Budozentrum DOKAN gratuliert herzlich zu diesem Erfolg und freut sich auch weiterhin auf die guten gemeinsamen Trainings.

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