German Open 2012

Zum Video auf http://www.youtube.com/watch?v=W_2gHgYCmAQ

Es ist schon fast Tradition in der Ju-Jutsu-Welt, dass sich die besten Athleten des Sports am ersten Oktober-Wochenende in Hanau treffen, um ihre Kräfte zu messen. Auch dieses Jahr entsendete das Budozentrum Dokan Bühl 5 Kämpfer, um die Stadt Bühl an den German Open 2012 zu vertreten, die jedes Jahr mit über 1000 Teilnehmern an zwei Tagen zu den absoluten Highlights des Wettkampfkalenders gehört.

Zuerst durfte sich Nicolas Lohmüller beweisen, der im ersten Kampf auf einen Italiener traf. Es war ein spannender und ausgeglichener Kampf, aber Nicolas konnte seine guten Schlag- und Tritttechniken nutzen, um im letzten Kampfdrittel einen komfortablen Vorsprung herauszukämpfen. Im Laufe des Kampfes wurde er geworfen und landete unglücklich auf der Schulter. Trotz dieses Handicaps rettete er taktisch klug seinen Vorsprung über die Zeit und gewann den Kampf 14 : 23 Sichtlich gezeichnet von der Verletzung im ersten Kampf trat er gegen einen deutschen Kontrahenten an. Er trotzte den Schmerzen, aber dennoch war es durch die Verletzung nicht möglich richtig zu greifen und zu schlagen. Mit einer kämpferischen Leistung verlor er den Kampf mit Full Ippon. Um eine Verschlimmerung der Schulterblessur zu vermeiden, trat er zum nächsten Kampf nicht mehr an.

Als nächstes an der Reihe waren die Junioren-Europameisterinnen im Duo Marie Brass und Lisa Gerstner. Die beiden mussten im Pool-System antreten, was bedeutet, dass sie gegen jeden der in diesem Fall drei Gegner, einmal antreten müssen und dann entscheidet der direkte Vergleich über die Platzierung. In der ersten Begegnung hatten die beiden es mit Wolfersberger / Weigt aus Burghausen (Bayern) zu tun. Sie spulten ihr Programm souverän ab und behielten in jeder Serie die Nase vorne. Mit einem 4 Punkte Vorsprung gewannen sie den Kampf. Als nächstes wartete das Paar Straub / Gens aus Oberdürrbach (Bayern). Trotz langer Pause zwischen den beiden Kämpfen waren die beiden noch voll im Flow und zeigten eine gute Leistung. Starker Ausdruck und gute Würfe waren der Garant dafür, dass sie die Begegnung 87 : 82 für sich entscheiden konnten. Im letzten Kampf hatten sie es dann mit dem Österreichischen Paar Siegl / Fischer zu tun, die gewiss kein unbeschriebenes Blatt in der Duo-Welt sind. Es war klar, dass dies die schwerste Aufgabe sein würde. Völlig unbeeindruckt von der Kulisse und der Reputation des Gegners legten Brass/Gerster allerdings 4 ausgezeichnete Serien hin und ließen keine Zweifel daran, dass sie den Sieg verdient hatten. Mit drei Siegen aus drei Kämpfen konnten sie dann am späten Abend ihre wohlverdiente Goldmedaille in Empfang nehmen. Auch Trainer Gerhard Kunz zeigte sich hocherfeut, dass die beiden ihren EM-Titel bestätigen konnten.

Auf die Kämpfe der beiden jungen Kämpferinnen folgten zwei alte Hasen. Zusammengewürfelt aus zwei Mixed-Paaren entschlossen sich Manuel Spindel und Michael Kunz im letzten Jahr dazu, ihre Tapes nochmal auszupacken und sich auf Turniere vorzubereiten. Letztes Jahr starteten sie noch am Newcomertag, dieses Jahr mussten sie, wie die anderen drei Dokan-Kämpfer, am Profitag ran. Es wurde KO-System gekämpft und in der ersten Runde gab es ein Freilos. In der nächsten Runde waren die Gegner ein Team aus der Schweiz, die traditionell eine starke Duo-Nation sind. Dennoch zeigten die beiden Bühler eine starke Leistung und gewannen den Kampf 83 : 78,5, was ihnen einen Platz im Halbfinale sicherte. Hier waren die Gegner zwei Dänen, die laut Heimtrainer Kunz nur durch guten Ausdruck und Körperspannung zu schlagen sind, da sie einen ähnlichen Stil wie die Bühler vertraten. Die beiden setzten die Anweisungen des Trainers um und gewannen durch eine Steigerung in den Serien C und D die Begegung mit 86,5 : 85. Ein wenig unerwartet standen die beiden damit im Finale, in dem ein dicker Brocken auf sie wartete. Die Vizeweltmeister aus Leese zeigten im Finale ihre ganze technische Rafinesse und gewannen gegen Kunz/Spindel mit 87,5 : 91,5. Trotzdem zeigten die beiden eine sehr gute Leistung und wir gratulieren zur Silbermedaille.

Alles in allem war Gerhard Kunz sehr zufrieden mit dem Ablauf, trotzdem wartet wie nach jedem Turnier eine Menge Arbeit auf die Athleten. Binsenweisheiten gibt’s eben nicht nur im Fußball, denn: Nach dem Kampf ist auch immer vor dem Kampf und davon gibt es nächstes Jahr eine ganze Menge!

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